MEN/SCHEN/MAR/KT
Theater im Bahnhof mit MEN/SCHEN/MAR/KT bei 1210 Wien
Am 30.04.2022, von 12:00-16:00 Uhr war das Theater im Bahnhof aus Graz am 1210er Platz zu Gast.
In dem Rollenspiel MEN/SCHEN/MAR/KT thematisierte das Theater im Bahnhof die Unmöglichkeit, dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Das Publikum war eingeladen, sich auf ein Glücks- und Geschicklichkeitsspiel einzulassen, das als „zweite Realität“ während eines Spieltages am Areal des Fußballverein 1210 Wien stattfand.
Es wurde um Rente, Krankenversicherung, oder Bildung gespielt – alles Dinge, die vor nicht allzu langer Zeit als selbstverständliche Leistungen eines Sozialstaats galten und jetzt dem radikalen Kräftespiel des Marktes ausgesetzt sind. So konnten im Spiel Blackjack-Gewinne durchaus den Konto-Punktestand aufbessern und richtige Antworten auf triviale Quizfragen kulturelles Kapital abwerfen. Doch ab und zu wurde das Geschehen auch von (teils) willkürlichen Katastrophenereignissen unterbrochen.
Darsteller*innen griffen in der Rolle als Vertreter*innen von NGOs, Behörden, sozialen Initiativen und Banken in das Spiel ein. Sie alle gehörten Institutionen an, die damit umgehen oder umgehen müssen, dass Armut entsteht, aufrechterhalten wird oder sich ausbreitet. Wenn der Verdacht aufkam, dass die Croupiers in den Spielen sich ihre eigenen Regeln schaffen und unter den besonders begeisterten Mitspielenden bezahlte Animateur-Agitatoren sein könnten, nahm das Ganze eine surreale Wende, die der Wirklichkeit verblüffend nahekam.
TEAM
mit: Ensemble des Theaters im Bahnhof
Konzept und Regie // Ed. Hauswirth und Ensemble
Ausstattung // Heike Barnard
Dramaturgie // Dominik Müller
Support // Helene Thümmel
Beratung // Thomas Tripold, Mario Matzer
Unter Einbeziehung von NGO’S und anderen Akteur*innen im Feld.